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  1. Wie oben erwähnt, führt eine genauere, wissenschaftliche Betrachtung zu komplexeren Definitions- und Beschreibungsversuchen. Die Eigenschaft des „Text-Seins“ bezeichnet man als Textualität, die sprachwissenschaftliche Untersuchung von Texten ist die Textlinguistik. Diese Disziplin stellt verschiedene Textualitätskriterien zur Verfügung. Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Ulrich Dressler stellten 1981 eine Reihe solcher Kriterien vor. Diese Kriterien beziehen sich einerseits auf die Merkmale des Textes selbst (Kohäsion, also formaler Zusammenhalt und Kohärenz, also logischer Zusammenhalt), andererseits auf die Merkmale einer Kommunikations­situation, aus der der betreffende Text entsteht bzw. in der er eingesetzt wird (Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität). Kohäsion und Kohärenz gehören zu den am weitesten akzeptierten Textualitätskriterien, aber auch hier gibt es Abweichungen: Es gibt durchaus Texte, welche aus zusammenhanglosen Worten oder gar Lauten, zum Teil auch aus bis zu bloßen Geräuschen reduzierten Klangmalereien bestehen, und die, im Ganzen dennoch vielschichtig interpretierbar, eine eigene Art von Textualität erreichen (zum Beispiel Dada-Gedichte). Hier kommen die situationsbezogenen Textualitätskriterien ins Spiel: Texte sind auch dadurch bestimmt, dass ein Sender sie mit einer bestimmten Absicht (Intention) produziert und/oder ein Empfänger sie als solche akzeptiert. Ob ein Text für einen bestimmten Empfänger akzeptabel ist, hängt wiederum stark davon ab, ob dieser einen Zusammenhang der empfangenen Äußerung mit seiner Situation herstellen, den Text also in seine Vorstellungswelt „einbauen“ kann (Situationalität), und ob der Text für ihn informativ ist, also in einem bestimmten Verhältnis erwartete und unerwartete, bekannte und neue Elemente enthält. Um auf das Beispiel des Dada-Gedichtes zurückzukommen: Ein nicht offensichtlich kohäsiver oder kohärenter Text kann als solcher akzeptabel sein, wenn der Empfänger davon ausgeht, dass die Intention des Senders ein hohes Maß an überraschenden oder von der Norm abweichenden Elementen im Text erfordert. Die Intertextualität als letztes der Textualitätskriterien nach de Beaugrande und Dressler ist die Eigenschaft eines Textes, mit anderen Texten in Verbindung zu stehen und auf sie Bezug zu nehmen. In literarischen Texten geschieht dies häufig durch bewusste Verweise und Zitate, Intertextualität kann ihren Ausdruck jedoch z. B. auch darin finden, dass ein Gebrauchstext die üblichen Konventionen seiner Textsorte erfüllt. Die einzelnen hier angeführten Textualitätskriterien sind in ihrer Interpretation durch de Beaugrande/Dressler zum Teil umstritten. Allgemein anerkannt ist, dass ein Text eine erkennbare kommunikative Funktion hat, die durch die kommunikative Absicht des Senders und die Erwartungen des Empfängers bestimmt wird, dass er als Äußerung abgegrenzt und thematisch orientiert ist, d. h. über einen inhaltlichen Kern verfügt. Eine solche Textdefinition aus kommunikativ-pragmatischer Perspektive bietet Susanne Göpferich:
  2. Text Zur Navigation springenZur Suche springen https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ea/Disambig-dark.svg/25px-Disambig-dark.svg.png[/img] Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Text (Begriffsklärung) aufgeführt. Text (lateinisch texere ‚weben‘, ‚flechten‘) bezeichnet im nichtwissenschaftlichen Sprachgebrauch eine abgegrenzte, zusammenhängende, meist schriftliche sprachliche Äußerung, im weiteren Sinne auch nicht geschriebene, aber schreibbare Sprachinformation (beispielsweise eines Liedes, Films oder einer improvisierten Theater­aufführung). Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist ein Text die sprachliche Form einer kommunikativen Handlung. Inhaltsverzeichnis 1Allgemeines 2Text und Schrift 3Textualitätskriterien und Textdefinitionen 4Literatur 5Weblinks 6Einzelnachweise Allgemeines Texte werden einerseits durch pragmatische, also situationsbezogene, „textexterne“ Merkmale, andererseits durch sprachliche, „textinterne“ Merkmale bestimmt.[1] In der Sprach- und Kommunikationswissenschaft existieren viele verschiedene Textdefinitionen nebeneinander, die anhand verschiedener Textualitäts­kriterien Texte und „Nicht-Texte“ voneinander trennen. Weiter gefasste Textbegriffe schließen auch Illustrationen oder Elemente der nonverbalen Kommunikation (etwa Mimik und Gestik) in den Text ein.[2] Unter Umständen kann sogar eine reine Bildsequenz als Text gelten, wenn damit erkennbar eine kommunikative Funktion erfüllt wird.[3] Der Begriff des „diskontinuierlichen“ Textes aus dem Bereich der Sprachdidaktikumfasst Texte, die nicht fortlaufend geschrieben sind und sich teilweise nicht-sprachlicher Mittel bedienen, wie Formulare, Tabellen und Listen, Grafiken und Diagramme. Text und Schrift Texte können mithilfe einer Schrift dargestellt werden, deren Zeichen Phoneme, Silben oder Wörter bzw. Begriffe codieren. Verschiedene Kulturen verwenden hierzu unterschiedliche Alphabete. Durch die Einführung der Schrift wurde eine Möglichkeit geschaffen, Texte, wie zum Beispiel Geschichtsschreibung, Erzählungen und Sagen, für die Nachwelt zu archivieren. Ein großer Teil des geschichtlichen Wissens stammt aus schriftlichen Aufzeichnungen, die archiviert wurden oder zufällig erhalten blieben. Texte aus Kulturen mit einer schriftlichen Überlieferungstradition unterscheiden sich in ihrem Aufbau von Texten aus Kulturen, in denen die mündliche Überlieferung eine größere Rolle spielt. In den Geisteswissenschaften werden Kulturen, von denen keine schriftlichen Dokumente überliefert sind, der Vor- und Frühgeschichte zugerechnet. Somit wird eine zwar indirekte, aber dennoch sehr bedeutsame Definition des Gegenstandes der Geschichtswissenschaft durch die Überlieferung von Texten gegeben. Textualitätskriterien und Textdefinitionen Wie oben erwähnt, führt eine genauere, wissenschaftliche Betrachtung zu komplexeren Definitions- und Beschreibungsversuchen. Die Eigenschaft des „Text-Seins“ bezeichnet man als Textualität, die sprachwissenschaftliche Untersuchung von Texten ist die Textlinguistik. Diese Disziplin stellt verschiedene Textualitätskriterien zur Verfügung. Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Ulrich Dressler stellten 1981 eine Reihe solcher Kriterien vor. Diese Kriterien beziehen sich einerseits auf die Merkmale des Textes selbst (Kohäsion, also formaler Zusammenhalt und Kohärenz, also logischer Zusammenhalt), andererseits auf die Merkmale einer Kommunikations­situation, aus der der betreffende Text entsteht bzw. in der er eingesetzt wird (Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität). Kohäsion und Kohärenz gehören zu den am weitesten akzeptierten Textualitätskriterien, aber auch hier gibt es Abweichungen: Es gibt durchaus Texte, welche aus zusammenhanglosen Worten oder gar Lauten, zum Teil auch aus bis zu bloßen Geräuschen reduzierten Klangmalereien bestehen, und die, im Ganzen dennoch vielschichtig interpretierbar, eine eigene Art von Textualität erreichen (zum Beispiel Dada-Gedichte). Hier kommen die situationsbezogenen Textualitätskriterien ins Spiel: Texte sind auch dadurch bestimmt, dass ein Sender sie mit einer bestimmten Absicht (Intention) produziert und/oder ein Empfänger sie als solche akzeptiert. Ob ein Text für einen bestimmten Empfänger akzeptabel ist, hängt wiederum stark davon ab, ob dieser einen Zusammenhang der empfangenen Äußerung mit seiner Situation herstellen, den Text also in seine Vorstellungswelt „einbauen“ kann (Situationalität), und ob der Text für ihn informativ ist, also in einem bestimmten Verhältnis erwartete und unerwartete, bekannte und neue Elemente enthält. Um auf das Beispiel des Dada-Gedichtes zurückzukommen: Ein nicht offensichtlich kohäsiver oder kohärenter Text kann als solcher akzeptabel sein, wenn der Empfänger davon ausgeht, dass die Intention des Senders ein hohes Maß an überraschenden oder von der Norm abweichenden Elementen im Text erfordert. Die Intertextualität als letztes der Textualitätskriterien nach de Beaugrande und Dressler ist die Eigenschaft eines Textes, mit anderen Texten in Verbindung zu stehen und auf sie Bezug zu nehmen. In literarischen Texten geschieht dies häufig durch bewusste Verweise und Zitate, Intertextualität kann ihren Ausdruck jedoch z. B. auch darin finden, dass ein Gebrauchstext die üblichen Konventionen seiner Textsorte erfüllt. Die einzelnen hier angeführten Textualitätskriterien sind in ihrer Interpretation durch de Beaugrande/Dressler zum Teil umstritten. Allgemein anerkannt ist, dass ein Text eine erkennbare kommunikative Funktion hat, die durch die kommunikative Absicht des Senders und die Erwartungen des Empfängers bestimmt wird, dass er als Äußerung abgegrenzt und thematisch orientiert ist, d. h. über einen inhaltlichen Kern verfügt. Eine solche Textdefinition aus kommunikativ-pragmatischer Perspektive bietet Susanne Göpferich: – Göpferich, 1995, S. 56f. Literatur Doris Bachmann-Medick: Textualität in den Kultur- und Literaturwissenschaften. Grenzen und Herausforderungen. In: dies. (Hrsg.): Kultur als Text. Die anthropologische Wende in der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Francke, Tübingen/Basel 2004, S. 298–330. ISBN 3-8252-2565-8. Robert-Alain de Beaugrande, Wolfgang Ulrich Dressler: Einführung in die Textlinguistik. Niemeyer, Tübingen 1981, ISBN 3-484-22028-7 (Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 28). Klaus Brinker: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 6. Auflage. Erich Schmidt, Berlin 2005, ISBN 3-503-07948-3. Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft (= Kröners Taschenausgabe. Band 452). 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1990, ISBN 3-520-45202-2. Susanne Göpferich: Textsorten in Naturwissenschaften und Technik. Pragmatische Typologie – Kontrastierung – Translation. Forum für Fremdsprachen-Forschung 27. Narr, Tübingen 1995. Susanne Göpferich: Text, Textsorte, Texttyp. In: Mary Snell-Hornby et al.: Handbuch Translation. Stauffenburg, Tübingen 1999, ISBN 3-86057-992-4. Susanne Horstmann: Text. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Band 3, de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-015664-4, S. 594–597. Stephan Kammer, Roger Lüdeke (Hrsg.): Texte zur Theorie des Textes. Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-017652-2. Ludolf Kuchenbuch, Uta Kleine (Hrsg.): „Textus“ im Mittelalter. Komponenten und Situationen des Wortgebrauchs im schriftsemantischen Feld. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 978-3-525-35868-9. Maximilian Scherner: „TEXT“. Untersuchungen zur Begriffsgeschichte. In: Archiv für Begriffsgeschichte. 39, 1996, S. 103–160. Weblinks https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c3/Wiktfavicon_en.svg/16px-Wiktfavicon_en.svg.png[/img] Wiktionary: Text – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Einzelnachweise ↑ Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 1990, S. 776. ↑ Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 1990, S. 776. ↑ Susanne Göpferich: Text, Textsorte, Texttyp. In: Mary Snell-Hornby et al.: Handbuch Translation. 1999, S. 61. Normdaten (Sachbegriff): GND: 4059596-1 Kategorien: Literarischer Begriff Sprachwissenschaft Navigationsmenü Nicht angemeldet Diskussionsseite Beiträge Benutzerkonto erstellen Anmelden Artikel Diskussion Lesen Quelltext anzeigen Versionsgeschichte Suche [/url] Hauptseite Themenportale Zufälliger Artikel Mitmachen Artikel verbessern Neuen Artikel anlegen Autorenportal Hilfe Letzte Änderungen Kontakt Spenden Werkzeuge Links auf diese Seite Änderungen an verlinkten Seiten Spezialseiten Permanenter Link Seiten­informationen Wikidata-Datenobjekt Artikel zitieren In anderen Projekten Commons Drucken/­exportieren Buch erstellen Als PDF herunterladen Druckversion In anderen Sprachen Dansk English Español Français Hrvatski Italiano Nederlands Русский Türkçe 46 weitere Links bearbeiten Diese Seite wurde zuletzt am 3. April 2019 um 00:01 Uhr bearbeitet. Abrufstatistik · Autoren Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie einverstanden. Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc. Datenschutz Über Wikipedia Impressum Entwickler Stellungnahme zu Cookies Mobile Ansicht https://de.wikipedia.org/static/images/wikimedia-button.png[/img] https://de.wikipedia.org/static/images/poweredby_mediawiki_88x31.png[/img]
  3. Text Zur Navigation springenZur Suche springen https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ea/Disambig-dark.svg/25px-Disambig-dark.svg.png[/img] Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Text (Begriffsklärung) aufgeführt. Text (lateinisch texere ‚weben‘, ‚flechten‘) bezeichnet im nichtwissenschaftlichen Sprachgebrauch eine abgegrenzte, zusammenhängende, meist schriftliche sprachliche Äußerung, im weiteren Sinne auch nicht geschriebene, aber schreibbare Sprachinformation (beispielsweise eines Liedes, Films oder einer improvisierten Theater­aufführung). Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist ein Text die sprachliche Form einer kommunikativen Handlung. Inhaltsverzeichnis 1Allgemeines 2Text und Schrift 3Textualitätskriterien und Textdefinitionen 4Literatur 5Weblinks 6Einzelnachweise Allgemeines Texte werden einerseits durch pragmatische, also situationsbezogene, „textexterne“ Merkmale, andererseits durch sprachliche, „textinterne“ Merkmale bestimmt.[1] In der Sprach- und Kommunikationswissenschaft existieren viele verschiedene Textdefinitionen nebeneinander, die anhand verschiedener Textualitäts­kriterien Texte und „Nicht-Texte“ voneinander trennen. Weiter gefasste Textbegriffe schließen auch Illustrationen oder Elemente der nonverbalen Kommunikation (etwa Mimik und Gestik) in den Text ein.[2] Unter Umständen kann sogar eine reine Bildsequenz als Text gelten, wenn damit erkennbar eine kommunikative Funktion erfüllt wird.[3] Der Begriff des „diskontinuierlichen“ Textes aus dem Bereich der Sprachdidaktikumfasst Texte, die nicht fortlaufend geschrieben sind und sich teilweise nicht-sprachlicher Mittel bedienen, wie Formulare, Tabellen und Listen, Grafiken und Diagramme. Text und Schrift Texte können mithilfe einer Schrift dargestellt werden, deren Zeichen Phoneme, Silben oder Wörter bzw. Begriffe codieren. Verschiedene Kulturen verwenden hierzu unterschiedliche Alphabete. Durch die Einführung der Schrift wurde eine Möglichkeit geschaffen, Texte, wie zum Beispiel Geschichtsschreibung, Erzählungen und Sagen, für die Nachwelt zu archivieren. Ein großer Teil des geschichtlichen Wissens stammt aus schriftlichen Aufzeichnungen, die archiviert wurden oder zufällig erhalten blieben. Texte aus Kulturen mit einer schriftlichen Überlieferungstradition unterscheiden sich in ihrem Aufbau von Texten aus Kulturen, in denen die mündliche Überlieferung eine größere Rolle spielt. In den Geisteswissenschaften werden Kulturen, von denen keine schriftlichen Dokumente überliefert sind, der Vor- und Frühgeschichte zugerechnet. Somit wird eine zwar indirekte, aber dennoch sehr bedeutsame Definition des Gegenstandes der Geschichtswissenschaft durch die Überlieferung von Texten gegeben. Textualitätskriterien und Textdefinitionen Wie oben erwähnt, führt eine genauere, wissenschaftliche Betrachtung zu komplexeren Definitions- und Beschreibungsversuchen. Die Eigenschaft des „Text-Seins“ bezeichnet man als Textualität, die sprachwissenschaftliche Untersuchung von Texten ist die Textlinguistik. Diese Disziplin stellt verschiedene Textualitätskriterien zur Verfügung. Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Ulrich Dressler stellten 1981 eine Reihe solcher Kriterien vor. Diese Kriterien beziehen sich einerseits auf die Merkmale des Textes selbst (Kohäsion, also formaler Zusammenhalt und Kohärenz, also logischer Zusammenhalt), andererseits auf die Merkmale einer Kommunikations­situation, aus der der betreffende Text entsteht bzw. in der er eingesetzt wird (Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität). Kohäsion und Kohärenz gehören zu den am weitesten akzeptierten Textualitätskriterien, aber auch hier gibt es Abweichungen: Es gibt durchaus Texte, welche aus zusammenhanglosen Worten oder gar Lauten, zum Teil auch aus bis zu bloßen Geräuschen reduzierten Klangmalereien bestehen, und die, im Ganzen dennoch vielschichtig interpretierbar, eine eigene Art von Textualität erreichen (zum Beispiel Dada-Gedichte). Hier kommen die situationsbezogenen Textualitätskriterien ins Spiel: Texte sind auch dadurch bestimmt, dass ein Sender sie mit einer bestimmten Absicht (Intention) produziert und/oder ein Empfänger sie als solche akzeptiert. Ob ein Text für einen bestimmten Empfänger akzeptabel ist, hängt wiederum stark davon ab, ob dieser einen Zusammenhang der empfangenen Äußerung mit seiner Situation herstellen, den Text also in seine Vorstellungswelt „einbauen“ kann (Situationalität), und ob der Text für ihn informativ ist, also in einem bestimmten Verhältnis erwartete und unerwartete, bekannte und neue Elemente enthält. Um auf das Beispiel des Dada-Gedichtes zurückzukommen: Ein nicht offensichtlich kohäsiver oder kohärenter Text kann als solcher akzeptabel sein, wenn der Empfänger davon ausgeht, dass die Intention des Senders ein hohes Maß an überraschenden oder von der Norm abweichenden Elementen im Text erfordert. Die Intertextualität als letztes der Textualitätskriterien nach de Beaugrande und Dressler ist die Eigenschaft eines Textes, mit anderen Texten in Verbindung zu stehen und auf sie Bezug zu nehmen. In literarischen Texten geschieht dies häufig durch bewusste Verweise und Zitate, Intertextualität kann ihren Ausdruck jedoch z. B. auch darin finden, dass ein Gebrauchstext die üblichen Konventionen seiner Textsorte erfüllt. Die einzelnen hier angeführten Textualitätskriterien sind in ihrer Interpretation durch de Beaugrande/Dressler zum Teil umstritten. Allgemein anerkannt ist, dass ein Text eine erkennbare kommunikative Funktion hat, die durch die kommunikative Absicht des Senders und die Erwartungen des Empfängers bestimmt wird, dass er als Äußerung abgegrenzt und thematisch orientiert ist, d. h. über einen inhaltlichen Kern verfügt. Eine solche Textdefinition aus kommunikativ-pragmatischer Perspektive bietet Susanne Göpferich: – Göpferich, 1995, S. 56f. Literatur Doris Bachmann-Medick: Textualität in den Kultur- und Literaturwissenschaften. Grenzen und Herausforderungen. In: dies. (Hrsg.): Kultur als Text. Die anthropologische Wende in der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Francke, Tübingen/Basel 2004, S. 298–330. ISBN 3-8252-2565-8. Robert-Alain de Beaugrande, Wolfgang Ulrich Dressler: Einführung in die Textlinguistik. Niemeyer, Tübingen 1981, ISBN 3-484-22028-7 (Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 28). Klaus Brinker: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 6. Auflage. Erich Schmidt, Berlin 2005, ISBN 3-503-07948-3. Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft (= Kröners Taschenausgabe. Band 452). 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1990, ISBN 3-520-45202-2. Susanne Göpferich: Textsorten in Naturwissenschaften und Technik. Pragmatische Typologie – Kontrastierung – Translation. Forum für Fremdsprachen-Forschung 27. Narr, Tübingen 1995. Susanne Göpferich: Text, Textsorte, Texttyp. In: Mary Snell-Hornby et al.: Handbuch Translation. Stauffenburg, Tübingen 1999, ISBN 3-86057-992-4. Susanne Horstmann: Text. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Band 3, de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-015664-4, S. 594–597. Stephan Kammer, Roger Lüdeke (Hrsg.): Texte zur Theorie des Textes. Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-017652-2. Ludolf Kuchenbuch, Uta Kleine (Hrsg.): „Textus“ im Mittelalter. Komponenten und Situationen des Wortgebrauchs im schriftsemantischen Feld. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 978-3-525-35868-9. Maximilian Scherner: „TEXT“. Untersuchungen zur Begriffsgeschichte. In: Archiv für Begriffsgeschichte. 39, 1996, S. 103–160. Weblinks https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c3/Wiktfavicon_en.svg/16px-Wiktfavicon_en.svg.png[/img] Wiktionary: Text – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Einzelnachweise ↑ Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 1990, S. 776. ↑ Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 1990, S. 776. ↑ Susanne Göpferich: Text, Textsorte, Texttyp. In: Mary Snell-Hornby et al.: Handbuch Translation. 1999, S. 61. Normdaten (Sachbegriff): GND: 4059596-1 Kategorien: Literarischer Begriff Sprachwissenschaft Navigationsmenü Nicht angemeldet Diskussionsseite Beiträge Benutzerkonto erstellen Anmelden Artikel Diskussion Lesen Quelltext anzeigen Versionsgeschichte Suche [/url] Hauptseite Themenportale Zufälliger Artikel Mitmachen Artikel verbessern Neuen Artikel anlegen Autorenportal Hilfe Letzte Änderungen Kontakt Spenden Werkzeuge Links auf diese Seite Änderungen an verlinkten Seiten Spezialseiten Permanenter Link Seiten­informationen Wikidata-Datenobjekt Artikel zitieren In anderen Projekten Commons Drucken/­exportieren Buch erstellen Als PDF herunterladen Druckversion In anderen Sprachen Dansk English Español Français Hrvatski Italiano Nederlands Русский Türkçe 46 weitere Links bearbeiten Diese Seite wurde zuletzt am 3. April 2019 um 00:01 Uhr bearbeitet. Abrufstatistik · Autoren Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie einverstanden. Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc. Datenschutz Über Wikipedia Impressum Entwickler Stellungnahme zu Cookies Mobile Ansicht https://de.wikipedia.org/static/images/wikimedia-button.png[/img] https://de.wikipedia.org/static/images/poweredby_mediawiki_88x31.png[/img]